GESEHEN | Isabel Abedi bei den Esslinger Literaturtagen

Lola live.

Wenn Lola auf Tour geht, dann bringt sie ihre ihre Mama, also ihre Erfinderin, natürlich mit. Und so war Isabel Abedi kürzlich im schönen Esslingen am Neckar zu Gast und hat in mehreren Lesungen viele Kinder mit kleinen und großen Abenteuern aus dem Leben ihrer Lola bestens unterhalten. 

Die Lesung

Während der 22. Esslinger Literaturtage fanden im November (und noch bis Anfang Dezember) 2016 Dutzende von Lesungen für große und kleine Bücherfreunde statt, viele davon hinter den dicken Mauern des altehrwürdigen Gebäudes, in dem die Esslinger Stadtbücherei untergebracht ist. 

 

Es war jahrelang der Wunsch von Bettina Langenheim, Leiterin der Kinder- und Jugendbücherei, gewesen, Isabel Abedi für Lesungen im Rahmen des LesART-Programms zu gewinnen. Umso größer die Freude, dass dies 2016 nun gelungen ist. 

 

Kinder aus drei Schulklassen waren gekommen, um von Lolas Abenteuer zu erfahren. Und sie wurden nicht enttäuscht: Über die Ankündigung auf dem Veranstaltungsplakat hinaus las und erzählte Isabel Abedi nicht nur aus dem neunten und neuesten Band "Lola und die einzige Zeugin", sondern schlug einen großen Bogen über fast alle Bände. Beginnend mit dem ersten Kapitel aus Band 1 "Hier kommt Lola!" ging es munter durch weitere witzige und auch spannende Episoden aus den anderen Lola-Büchern. So entstand ein rundes Bild von Lolas bunter Welt, ihrer lebhaften Fantasie und ihrer ebenso lebhaften Familie.  

Die Fragerunde

Zwischendurch und vor allem nach der Lesung konnten die Kinder dann ihre Fragen an Isabel Abedi loswerden, die diesen aufmerksam lauschte und sie ausführlich beantwortete. Und so erfuhren die kleinen (und ein paar große) Besucher an diesem Nachmittag unter anderem folgendes ... 

 

... über Lola:

 

Die Lola-Geschichten spielen in der Straße, in der Isabel gewohnt hat und Lolas Schule entspricht der, auf die Isabels Töchter gegangen sind. Dort gab es auch ein Mädchen, das Vorbild für die Buch-Lola war. Unter anderem durch diese Nähe zum echten Leben, aber auch durch die vielen Jahre, an denen Isabel an den Lola-Bänden geschrieben hat, ist Lola für Isabels Töchter zu einer Art kleiner Schwester geworden. 

 

In den Büchern kommt auch eine Telefonnummer von Lolas Familie vor, von der Isabel natürlich annahm, dass diese nicht vergeben sei. Es stellte sich aber später heraus, dass es eine echte Telefonnummer war. Sie gehörte einem älteren Herrn, der nach einer Weile dann auch herausfand, warum bei ihm ständig kichernde kleine Mädchen anriefen und nach einer Lola fragten. 

 

Ebenso wie bei Lola dauerte es auch bei Isabel als Kind lange, bis sie abends einschlafen konnte. Und so dachte sich im Bett die tollsten Geschichten aus. Welches verrückt-grandiose zweite Leben Lola für sich erfindet, erfuhren die anwesenden Kinder gleich im ersten Teil der Lesung, denn das steht im ersten Kapitel des ersten Bandes "Hier kommt Lola!". 

 

Und ja, es könnte irgendwann noch einen zehnten Lola-Band geben; eine Idee dafür ist schon da. 

 

 

... über die  Autorin:

 

Zum Klassiker unter den Fragen "Woher nehmen Sie Ihre Ideen?" sagt Isabel Abedi, die Ideen kämen zu ihr, sie müsse sie nicht suchen. 

 

Ein erklärtes Lieblingsbuch unter ihren eigenen habe sie nicht, wohl aber in jedem Buch eine oder mehrere Lieblingsstellen. 

 

Zum Vorgehen beim Schreiben: Wie es sich für eine Autorin gehört, hat auch Isabel immer ein Notizbuch zum schnellen Aufschreiben von Ideen dabei (außer bei dieser Lesung; da lag es im Hotelzimmer und ruhte sich aus). Zu Hause sammelt sie Ideen und Anregungen in einem Karton. Wenn es an ein neues Buch geht, werden die Aufschriebe und Ausschnitte in verwertbar bzw. nicht verwertbar sortiert. Danach setzt sie sich an den Computer zum Schreiben. 

 

Und wer erfahren möchte, wie Isabel bei ihrem Jugendbuch "Die längste Nacht" ihre umfangreiche Materialsammlung organisiert hat, klickt einfach hier auf den Link zum Bericht von der Frankfurter Buchmesse 2016, wo Isabel bei einem Bloggertreffen einen Blick hinter die Kulissen ihrer Arbeit gewährte. 

 

Was sie vor allem zu Beginn antrieb, war die Bemerkung ihres Deutschlehrers in der 12. Klasse, der meinte: "Frau Abedi, Sie sind gut. Aber Sie werden nie sehr gut sein." Eine nicht besonders einfühlsame Aussage aus Pädagogenmund. Aber aus heutiger Sicht hat sie ganz offensichtlich nicht geschadet, sondern wirklich motiviert: Isabel hat in den 19 Jahren, in denen sie als Autorin arbeitet, knapp 100 Bücher geschrieben (davor hatte sie als Werbetexterin auch schon viel mit Worten zu tun). Darunter auch viele Bilderbücher mit wenig Text, nicht nur Lolas und dicke Jugendbücher. Nur falls jemand nachrechnen wollte, wie denn das zeitlich möglich sein sollte. :)

 

Gegen Ende kam dann noch die Frage eines Kindes, ob Isabel denn schnell lesen könne. Als sie antwortete, dass sie Bücher zwar langsam und aufmerksam lese, aber sehr schnell vorlesen könne, vor allem aus ihren eigenen Büchern, forderten die Kinder energisch eine Schnelllese-Runde. Die bekamen sie auch. Ein fulminanter Abschluss eines schönen Nachmittags. Gekrönt von der Möglichkeit, sich ein Buch von der Autorin signieren zu lassen.

 

 

Hier folgen nun noch einige Impressionen aus dem Kutschersaal der Esslinger Stadtbücherei im Bild. 


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